Freitag, 16. November 2012

Sucht nach Anerkennung.


Perfektion. Ein irrealer Wunsch der die Anerkennung zur Sucht machen kann. Der einen selbst aus einem anderen Blickwinkel  sehen lässt. Ein Wunsch, der einem das Leben zur Hölle machen kann. 




"Das hast du toll gemacht!",- wer braucht solche Worte nicht? Was aber wenn man das Gefühl hat, für das eigene Selbst solche Worte nicht zu ernten. Wenn man glaubt, dass man so wie man ist nicht angenommen wird?Ich habe schon als kleines Mädchen angefangen nach Perfektion zu streben. Ich habe es so zusagen in die Wiege gelegt bekommen. Stets probiert so zu sein wie man mich haben wollte. Taff, eloquent, aber keinesfalls frech. Sportlich, doch nicht zu muskolös. Höflich, Leistungsorientiert, ehrgeizig, doch nie abgehoben. Und das wichtiges... FRÖHLICH. Ich hab nie viel geweint. Tat ich mir weh, lachte ich. Wollte niemandem zur Last fallen.   Und ich bekam diese Anerkennung auch. Doch sie kam nie bei mir an. Ja ich bekam diese Worte, aber sie waren nicht für mich. Nicht für mein wahres Ich. Sie waren für die Illusion. Somit waren auch die Worte Illusion. Doch das erkannte ich nicht... 

Ich machte weiter.Wollte einfach perfekt wirken. Wollte meine Mutter zufrieden stellen. Mit 5 Jahren fing ich an fleißig Klavier zu spielen. Mit 6 Jahren trainierte ich zwei Mal die Woche Tennis und besuchte eine Tanzschule. Ich war immer Vorzugsschülerin. Was ich machte, machte ich auch gut, doch oft ohne Freude. Ich war einfach DAS Vorzeigekind meiner Mutter. Mit mir prahlte sie. Mit mir hatte sie das erste Mal das Gefühl etwas erreicht zu haben. Wäre alles schön und gut. Wenn es mein wahres Ich gewesen wäre. Innerlich war ich ganz anders. Ich war leicht verletzlich und zeigte das nicht. Wollte eigentlich stets ein Junge sein und Fußball spielen, vielleicht weil meine burschikose Seite nie zum Vorschein kommen durfte. Ich wollte Hosen und bequeme Pullover tragen, statt dessen trug ich unpraktische Kleider. Irgendwann kannte ich mich selbst nicht mehr, ich hatte mich verloren. Erst seit einem halben Jahr bin ich meinem Selbst wieder auf der Spur. Habe begonnen Fußball zu spielen. Die Problematik dabei ist, dass nun die Anerkennung fehlt. Und ich mich immer wieder dabei ertappe, wie ich das tue und sage was man von mir verlangt, anstatt nach meinen eigenen Vorstellungen zu handeln. Auch wenn ich rational weiß, dass ich das nicht tun sollte, die Angst als das eigene Selbst nicht geliebt zu werden ist zu groß. Diese Angst übertrumpft alles, legt meinen eigenen Willen lahm. Diese Angst lässt mich entsprechen. 



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