Da viele Menschen mit aller Kraft versucht haben es zu
vermeiden, ist mein größter Wunsch vor 13 Jahren nicht in Erfüllung gegangen.
Kann ich es jetzt Glück nennen? Oder war es einfach nur eine zufällige Fügung
des Schicksals, die mich nun da stehen lässt wo ich stehe. Damals empfand ich
es als eine Frechheit, dass alle gegen meinen Wunsch anzukämpfen versuchten.
Viele verstanden meinen Traum, doch trotzdem wollten sie ihn nicht akzeptieren
und so stehen lassen. Und Ich weiß nicht ob ich jetzt froh darüber bin, dass es
so gekommen ist, wie es nun mal gekommen ist, da ich ja nicht weiß wie es
gekommen wäre, wenn alles anders gekommen wäre. Aber ja, eigentlich kann ich
mit dem wie es jetzt nun mal ist ganz gut leben. Klar, einige Verhaltensmuster
sind mir erhalten geblieben. Doch abgeschwächt. Ich bin zwar immer noch ein
sehr sensibler Mensch, doch ich habe gelernt damit umzugehen und eingesehen,
dass nicht alle Menschen so viel über das Nachdenken was sie sagen und tun wie
ich.
Vor 5 Jahren bin ich ausgewandert. Mit einem ganz anderen Hintergedanken
als viele denken würden. Und zu diesem
Zeitpunkt hätte ich selbst nicht gedacht, dass ich irgendwann ein fast normales
Leben genießen kann. Zu dem Zeitpunkt hätte ich nie gedacht, dass ich überhaupt
genießen kann. Doch so ist es im Moment.
Ich liege da, in meinem Liegestuhl im südlichen Afrika, lasse die
Sonnenstrahlen auf mich herab strahlen und schaue meinen beiden Kindern Amelie
und Kilian beim Toben zu. Amelie ist
jetzt 4 Jahre alt und Kilian 2. Die zwei Sonnenscheine sind zu meinem Lebensinhalt
geworden. Obwohl ich es vor 13 Jahren nie für möglich gehalten hätte, Kinder
bekommen zu können. Jetzt genieße ich es. Mein Mann, der größte Charmeur
schlechthin überhäuft mich mit Komplimenten, die mein Selbstbewusstsein und
Selbstwertgefühl rasant steigen lassen.
Während dem Medizinstudium lernte ich meinen jetzigen Mann
Johannes kennen. Bald entdeckten wir unsere gemeinsame Vorliebe anderen
Menschen zu helfen, denen es durch erschwerte Umstände nicht so blendend geht,
wie sie es sich wünschen würden. Somit zogen wir nach Afrika. Und man glaubt es
kaum, aber wir fühlen uns dort bis heute sehr wohl. Arbeiten in
Flüchtlingslagern, lassen unsere Kinder in zwei Kulturen aufwachsen, die
unterschiedlicher nicht sein könnten.
Und wenn ich früher gewusst hätte wie die Zukunft sein wird, ja dann
wäre der Kampf leichter gewesen. Denn dann hätte ich gewusst wofür es sich zu
kämpfen lohnt.
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