Das Leben ist wie ein Puzzle. Man setzt immer ein neues Stück ein um die Vollkommenheit zu erreichen. Und an manchen Tagen glaubt man, man sei fertig. Man freut sich endlich das lang ersehnte Ziel erreicht zu haben. Doch das Puzzle ist so groß, hat so viele Teile, dass man es nicht überblicken kann. Und kaum freut man sich das Puzzle vollendet zu haben, steht man auf, sieht es von oben und realisiert, dass noch Teile fehlen. Wichtige Teile. Und das sind die Momente im Leben an denen man zu zweifeln beginnt.
Man beginnt zu zweifeln, ob man sich jemals über etwas WIRKLICHES gefreut hat... oder ob alles nur Illusion war?
Es war ein komischer Tag gestern. Eigentlich ein ziemlich positiver Tag. Ich war topmotiviert zu leben, habe gelacht wie schon lange nicht mehr, Tränen gelacht. Hab mich ganz und gar auf das konzentrieren können, was ich gerade vorgehabt habe. Bin dann mit einer Freundin gemeinsam, die den selben Heimweg hat, nach Hause gefahren... Und dann steige ich aus dem Bus aus. Stehe alleine bei der Haltestelle. Es ist dunkel. Kein Auto fährt vorbei. Es schneit. Und plötzlich überkommt mich so ein Gefühl der Unvollkommenheit, der Einsamkeit. Obwohl der Tag doch wirklich vollkommen war. Und so stand ich da und begann zu weinen... Aber wieso fühle ich mich so einsam und verloren, sobald ich alleine bin? Ich weiß doch trotzdem, rational gedacht, dass wieder ein Moment kommen wird, wo jemand neben mir steht und mich zum Lachen bringt...
Warum kann ich mich nicht selbst zum Lachen bringen, sondern nur zum Weinen?
Während andere mir sagen, dass ich eigentlich gut ausschaue, sehe ich mich als Bestie. Ich schaue in den Spiegel und sehe einen der hässlichsten Menschen, die man sich nur vorstellen kann. Vielleicht ist genau das das Problem? Andere können mir das Gefühl vermitteln, dass sie mich mögen. In diesen Momenten sehe ich mich nicht. Kaum erblicke ich mich, kommt die Erkenntnis, dass man jemanden wie mich nicht mögen kann... Und all die Mühe der anderen war umsonst. Ich selbst kann mir nicht das Gefühl gebe mich zu mögen, somit ist es für mich auch nicht vorstellbar, dass andere mich wirklich mögen könnten.
Und dann kämpfe ich den ganzen Tag um das Gefühl zu haben gemocht zu werden. Und es gelingt mir. Bis zu dem Zeitpunkt an dem ich wieder alleine da stehe. Bis zu dem Zeitpunkt, wo die Menschen, die mir an den Lippen gehangen sind, die mir zugehört haben, die mich zum Lachen gebracht habe, die ich zum Lachen gebracht habe wieder weg sind. Das ist der Moment an dem ich aufstehe und das Puzzle von oben betrachte... und obwohl ich dachte, dass der Tag perfekt war, und das Puzzle fertig, erkenne ich wieder Macken und Löcher. Mutwillig zerstöre ich das ganze Puzzle. Denn wozu habe ich den ganzen Tag gearbeitet, wenn man es letztendlich doch nicht fertig kriegen kann?
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